22. Mai 2014
SPD-Arbeitskreis Soziales zu Besuch in Osnabrück
Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte (LBZH) und das Mädchenhaus an der Süsterstraße besichtigt
Mithilfe der Gebärdenschrift delegs werden die Schülerinnen und Schüler dabei unterstützt, ein besseres Sprachbewusstsein zu entwickeln, das sie durch den Hörverlust nicht auf natürliche Weise erlernen können. Die Gebärdenschrift ist dabei bilingual aufgebaut und bietet die Möglichkeit, sowohl Symbole für die Aussprache der jeweiligen Wörter anzuzeigen als auch das Symbol für die dem Wort entsprechende Gebärde. Durch die Verbesserung des Sprachbewusstseins bildet Lehrer Stefan Wöhrmann bei den Schülerinnen und Schülern so die Grundlage für die regulären Unterrichtsfächer in der Schule. Außerdem schult er mithilfe von Mathematik-Kniffen und Schnellrechenübungen das Selbstbewusstsein seiner Schülerinnen und Schüler, die so auch schwierige Rechenaufgaben in kürzester Zeit lösen können. Von den Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler war Frank Henning sehr beeindruckt.Anschließend an den Unterrichtsbesuch informierte Herr Westerheide die SPD-Landtagsabgeordneten über das Pädagogisch-audiologische Beratungszentrum des

Das Beispielbild zeigt das Wort „Hallo!“ in der Gebärdenschrift delegs. Oben wird die Aussprache symbolisiert, in der Zeile darunter die dazugehörige Gebärde. (Weitere Informationen dazu und der zugehörige Editor sind unter www.delegs.com/ abrufbar.)
LBZH. Er stellte das Aufgabenspektrum des Beratungszentrums dar und machte anhand von Hörbeispielen deutlich, wie unterschiedlich die Hörwahrnehmung von Hörgeschädigten trotz eines Cochlea-Implantats ist. Im an das LBZH angeschlossene Internat hatten die Abgeordneten danach noch einmal die Möglichkeit, direkt mit Schülerinnen und Schülern des LBZH ins Gespräch zu kommen und Fragen der interessierten Schüler zu beantworten. In der darauffolgenden Abschlussbesprechung mit Schuldirektor Herrn Christoph Plickert und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den unterschiedlichen Bereichen des LBZH tauschten die Abgeordneten sich dann über die Erfahrungen der Schule mit der Umsetzung der Inklusion und über Schwierigkeiten und Hürden aus, wie zum Bespiel über Nachwuchsprobleme von Kräften mit Fachwissen im Bereich der Hörgeschädigtenpädagogik.
Im Anschluss an den Besuch im LBZH ging es für die Abgeordneten weiter zum Mädchenhaus. Dort wurden sie von der Geschäftsführerin Frau Dr. Matzke und weiteren Mitarbeiterinnen begrüßt und besichtigten die Einrichtung an der Süsterstraße. Das Mädchenhaus bietet Mädchen und jungen Frauen im Alter von elf bis 21 Jahren einen Rückzugsort und Beratungsmöglichkeiten. Dabei ist das Themenspektrum breit gefächert und umfasst beispielsweise unterstützende Beratung bei sexuellem Missbrauch, bei Gewalterfahrungen oder bei Essstörungen. Außerdem haben die Mädchen die Möglichkeit, sich im Café in lockerer Atmosphäre untereinander auszutauschen, gemeinsam zu kochen, sich Näh- oder Bastelprojekten zu widmen, sich für Gespräche zurückzuziehen oder in ruhiger Atmosphäre ihre Hausaufgaben zu machen.
Im gemeinsamen Gespräch nach der Besichtigung des Hauses tauschten sich die Landtagsabgeordneten mit Frau Dr. Matzke und den Mitarbeiterinnen des Mädchenhauses über die Themen Migration, Inklusion und Gender in der Mädchenarbeit aus, aber auch die finanzielle Förderung des Mädchenhauses war ein wichtiger Aspekt des Gesprächs.

Der Arbeitskreis Soziales und Referentin Jana Melching zusammen mit Geschäftsführerin Frau Dr. Matzke (rechts) und den Mitarbeiterinnen des Mädchenhauses Osnabrück.