19. Dezember 2012
Osnabrücker SPD-Landtagskandidaten diskutieren mit Sigmar Gabriel und KME
Diskussion um die EEG-Umlage
Die Landtagskandidaten der SPD für die Wahlkreise West und Ost, Antje Schulte-Schoh und Frank Henning, diskutierten im Rahmen einer Werksführung bei KME mit dem SPD-Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel, der SPD-Landtagsabgeordneten Ulla Groskurt und Mitgliedern des Vorstandes und des Betriebsrates von KME.
Im Rahmen der Präsentation des Unternehmens durch den Vorstand hat sich eine angeregte Diskussion entwickelt. Nachdem der Vorstand die Zahlen zum Strom- und Gasverbrauch des Unternehmens präsentierte, brandete eine Diskussion um die EEG-Umlage auf. KME sei der „klassische Fall“ so Gabriel und ist somit nicht von der Umlage befreit. Diese Tatsache stellt für das Unternehmen erhebliche innerstaatliche und internationale Wettbewerbsnachteile dar. „Der Stromverbrauch energieintensiver Unternehmen ist eine der zentralen Herausforderungen für die kommenden Jahre“ so Sigmar Gabriel. Zudem müsse die IG Metall sich das Thema zu Eigen machen. Auch nach der Situation der KME Gliederungen im Ausland erkundigte sich Gabriel. Hier, so der Vorstand von KME, sei insbesondere der Standort Frankreich aufgrund der industriellen Struktur Frankreichs in Gefahr. Hier gebe es die nationalen Champions, aber keinen Mittelstand. Insgesamt sei die Produktivität in Frankreich am geringsten.
Im Folgenden wurden soziale Themen diskutiert. Hinsichtlich der Bewerbungen für Ausbildungsplätze bei KME muss das Unternehmen zwar sinkende Zahlen in Kauf nehmen, aber durch die Attraktivität des Standortes und des Unternehmens, bewerben sich noch ausreichend junge Menschen auf Ausbildungsplätze. Um nicht die KMU in der näheren Umgebung zu gefährden, gibt es eine Verbundausbildung zwischen KME und kleineren Unternehmen in der Umgebung. Dies begrüßte der SPD-Parteivorsitzende. Neben der Ausbildung wurde auch über die Rente mit 67 und das aktuelle Rentenpapier der SPD gesprochen. Effektiv gingen kaum Arbeitnehmer erst mit 67 in Rente. Gerade körperlich schwer arbeitende Männer und Frauen im Produktionsbereich würden dies kaum schaffen, so der Betriebsratsvorsitzende von KME, André Lücke. Zwar begrüße er das Rentenpapier der SPD, welches vorschlägt, dass Arbeitnehmer nach 45 Erwerbsjahren abschlagsfrei in Rente gehen können, aber er warnt auch davor, dass die SPD und Sigmar Gabriel daran gemessen werden.
Anschließend fand eine kurze Werksbesichtigung statt. „Der Besuch und die Werksführung waren sehr informativ. Insbesondere die heutige Situation auf dem Azubi-Markt ist wichtig für uns. Einerseits steigen die Anforderungen an die jungen Leute und andererseits gibt es einen gespaltenen Arbeitsmarkt, d.h. die jungen Menschen entsprechen nicht den Anforderungen. Dies ist ein Problem, für das wir uns als Abgeordnete im Landtag einsetzen werden“ so Schulte-Schoh und Henning abschließend.