Mit großer Bestürzung hat der Osnabrücker SPD-Landtagsabgeordnete Frank Henning die Ankündigung der geplanten Werksschließungen von Homann in Dissen und Bad Essen aufgenommen. Henning kommentierte: „Mit großem Bedauern muss ich die für mich völlig überraschende Entscheidung der Müller-Gruppe zur möglichen Standortschließung der Firma Homann in Dissen zur Kenntnis nehmen. Das ist eine sehr schlechte Entscheidung für die 1.200 betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für die Standorte Dissen und Bad Essen. In der Sache ist die Entscheidung für mich nicht nachvollziehbar, da nach meiner Kenntnis der Rat der Stadt Dissen und auch die Verwaltung der Stadt alles nur Erdenkliche getan haben, um die Schließung des Homann-Werks in Dissen abzuwenden.“
Auch die SPD-Landtagskandidatin für den Dissener Wahlkreis, Jutta Dettmann, kritisierte die Entscheidung der Geschäftsführung: „Es ist ein schwarzer Freitag für unsere Region und eine schlimme Nachricht für die zahlreichen Beschäftigten beider Standorte. Ich kann die Entscheidung der Müller-Gruppe nicht nachvollziehen. Die Stadt Dissen und der Landkreis haben alle Voraussetzungen geschaffen, um eine Erweiterung der Firma Homann in Dissen positiv zu unterstützen. Alle für den Bebauungsplan und für das Bauvorhaben der Firma Homann notwendigen Grundstücke sind gekauft und notwendige Rechte gesichert worden. Die Planverfahren sind weitgehend zum Abschluss gebracht worden. Dass man sich nun abrupt dazu entschließt, den Standort doch zu schließen, halte ich für völlig falsch.“
Der Landtagsabgeordnete Frank Henning fügt ergänzend hinzu: „Auch das Land Niedersachsen und unser Wirtschaftsminister Olaf Lies haben sich stark engagiert, um eine Standortverlagerung zu verhindern. Völlig unverständlich wäre es für mich, wenn sich die Gerüchte bewahrheiten sollten, dass in Sachsen tatsächlich Subventionen auch aus EU-Mitteln zugesagt worden sind. Wenn das Land Sachsen eine Umsiedelung von Homann mit massiven Infrastrukturmitteln aus Landesmitteln unterstützen will, wäre das ein massiver Eingriff in den Wettbewerb aus Steuermitteln. Das wäre schon alleine deshalb inakzeptabel und sicher auch EU-rechtlich noch zu überprüfen, da es in Niedersachsen keine vergleichbaren Prämien für Firmenansiedlungen gibt. Ob das unter Beihilfegesichtspunkten alles EU-konform wäre, wird sich sicher noch zeigen.“
Beide SPD-Politiker befürworten ausdrücklich die heutige Ankündigung des niedersächsischen Wirtschaftsministers Olaf Lies, ein direktes Gespräch mit dem Konzernvorstand führen zu wollen und diesen aufzufordern, die Entscheidung zur Standortschließung zu überdenken.