9. Januar 2013
Stephan Weil und Olaf Scholz in Osnabrück
„Für den Wechsel“
Die OsnabrückHalle war am vergangenen Abend voll, denn die Osnabrücker SPD hat die heiße Wahlkampfphase mit einem fulminanten Auftakt begonnen. Eingeladen zur Veranstaltung mit dem Titel „Für den Wechsel“ waren der Hamburger Bürgermeister, Olaf Scholz, der Spitzenkandidat der SPD für die Niedersachsenwahl, Stephan Weil, die SPD-Landtagsabgeordneten Ulla Groskurt und Claus-Peter Poppe, sowie die Kandidatinnen und Kandidaten der SPD aus Stadt und Landkreis Osnabrück.
Bevor die Veranstaltung begann sorgte die Band „Soultyzer“ für gute Stimmung. Mit einer Verbindung aus Soul, Funk und Jazz heizten die Hannoveraner dem gut gefüllten Saal ein. Der erste Programmpunkt war ein Kandidatentalk, bei dem Moderatorin Gwendolyn Jungblut den Kandidatinnen und Kandidaten und Abgeordneten Fragen zu ihren politischen Schwerpunkten stellte. Antje Schulte-Schoh begann mit einer kurzen Rede zum Thema Fachkräftemangel in der Pflege: „Der Pflegeberuf muss dringend attraktiver gemacht werden, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Maßnahmen, die wir ergreifen müssen, sind u.A. eine tarifliche Entlohnung, die Anhebung der Pflegesätze und eine schulgeldfreie Ausbildung für alle Pflegeberufe“ so Schulte-Schoh. Frank Henning, als zweiter in der Reihe, sprach zum Thema Arbeitsmarkt und Gute Arbeit. „Unbefristete, sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze für Männer und Frauen müssen wieder die Regel sein. Leih- und Zeitarbeit dürfen nicht länger missbraucht werden.“ sagte Frank Henning. Der Kandidatentalk endete mit einer Frage an Ulla Groskurt zur Frauen- und Sozialpolitik. „Die schwarz-gelbe Landesregierung hat hier einiges verpasst. Frauen sind trotz hohem Bildungsniveau immer noch auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt“ nennt Groskurt als Probleme.
Nach dem Kandidatentalk sprachen Olaf Scholz und Stephan Weil. Der in Osnabrück geborene Olaf Scholz begann seine Rede mit einem Bezug zu seinen Osnabrücker Wurzeln. „In Niedersachsen und in Deutschland muss es gerechter zugehen“ so Scholz in seiner Rede. Dieser Satz kann als Quintessenz seiner Rede gelten, die sich mit den Themen Arbeitsmarkt, Wirtschaftspolitik, Bildungspolitik, aber immer wieder auch sozialer Gerechtigkeit auseinandersetzte. So sprach er auch zum Mindestlohn: „Der Mindestlohn muss in einer solidarischen Gesellschaft moralisch begründet sein, nicht nur ökonomisch“. Mit seiner an Werten orientierten Rede bezog sich Olaf Scholz auf die aktuellen Themen des Landes.
Schlussendlich sprach auch Stephan Weil, der niedersächsische Spitzenkandidat der SPD. Seine mitreißende und humorvolle Rede begann er mit der Bildungspolitik; dem Ausbau der Gesamtschulen und Kita- und Krippenplätze sowie der Abschaffung der Studiengebühren. „Dann kann es auch in Osnabrück eine dritte Gesamtschule geben“ so Weil. Das Betreuungsgeld, so Weil, sei ein Skandal. Auch die Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik sind Schwerpunkte seiner politischen Arbeit, so besuchte er vor Kurzem die insolvente SIAG Nordseewerke, die von der schwarz-gelben Landesregierung im Stich gelassen wurden. Sein Wahlkampf steht unter dem Motto „Anpacken. Besser machen!“. Dazu rief er auch seine Genossinnen und Genossen für die letzten 12 Tage des Wahlkampfes auf.