11. September 2013
Frank Henning teilt Kritik am Turbo-Abi
„Klares Zeichen, dass nun sogar Vertreter der Wirtschaft einlenken!“
„Ich empfinde es als ein klares Zeichen, dass nun sogar Vertreter der Wirtschaft einlenken und einsehen, dass das Turbo-Abi in dieser Form nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt“, so Frank Henning, der das Turbo-Abitur persönlich schon immer kritisch gesehen hat. „Das untermauert für mich noch einmal die Tatsache, dass das verkürzte Abitur so nicht zielführend ist.“ Zu viel Lernstoff in zu kurzer Zeit – das verursache unweigerlich deutlich mehr Stress für die Schülerinnen und Schüler. „Auch finde ich es schon sehr überraschend und bezeichnend, dass sogar der Philologenverband, der zu Zeiten von Schwarz-Gelb ein glühender Verfechter des Turbo-Abis war, nun auf die Bremse treten will. Es freut mich daher umso mehr, dass sich der Philologenverband der Ansicht der SPD mittlerweile angenähert hat.“
„Wenn das Turbo-Abi dazu führt, dass unsere Kinder keinen Freiraum mehr haben für ehrenamtliches Engagement, für ihre Hobbies, für die Entfaltung ihrer Persönlichkeit, dann müssen wir dem klar entgegenwirken“, so Henning weiter. Das Turbo-Abitur dürfe nicht dazu führen, dass die Schule für die Schülerinnen und Schüler eine nicht tragbare Belastung darstellt. „Daher blicke ich gespannt auf den Dialog mit den Gymnasien, den die rot-grüne Landesregierung eingeleitet hat. Die Umstellung auf G9 an den Gesamtschulen war ein erster, richtiger Schritt. Wir müssen uns ein differenziertes Bild der positiven und negativen Auswirkungen des Turbo-Abis verschaffen und dann auch für die Gymnasien zügig eine Entscheidung treffen, damit unsere Kinder nicht auf der Strecke bleiben. Denn wenn zunehmend festgestellt wird, dass das Turbo-Abitur in der persönlichen Entwicklung hemmt und junge Erwachsene nach dem Abitur unselbstständig und überfordert hinterlässt, halte ich das für alarmierend. Eine gute Bildung braucht Zeit, genauso wie die Persönlichkeitsentfaltung“, schloss Henning.