Am 26. Mai 2015 hat die EU-Kommission das neue Niedersächsische ELER-Entwicklungsprogramm „PFEIL“ genehmigt. Mit diesem Programm werden bis 2020 zahlreiche Maßnahmen gefördert, die eigentlich der Strukturentwicklung in ländlichen Räumen in Niedersachsen und Bremen dienen sollen. Aber auch Osnabrück profitiert davon: „Da Niedersachsen Agrar-Umweltmaßnahmen besonders fördert, kann auch die Stadt profitieren, nämlich für sogenannte Blühstreifen an Feldrändern, die dem dringend benötigten Bienenschutz dienen“, erklären die Landtagsabgeordneten Frank Henning (SPD) und Volker Bajus (Grüne).
Das Bienenschutzprogramm des Landes sei unter Rot-Grün ausgebaut worden. Gefördert würden am Feldrand liegende Flächen, die nicht bewirtschaftet, sondern in artenreiche Blühstreifen umgewandelt werden. „Wir brauchen die Bienen als unverzichtbare Bestäuber in unserer Natur – auch für unsere Nutzpflanzen! Bienenschutz ist also notwendige Zukunftssicherung, da die Vielfalt der Landschaft durch die intensivere landwirtschaftliche Nutzung sinkt und das Bienensterben leider immer mehr zunimmt“, erläutert Bajus.
Osnabrück (119 km²) könne nun für über 45 Hektar Blühstreifen Förderung in Anspruch nehmen. Diese Fläche sei erheblich größer als die anderer Großstädte in Niedersachsen. Zum Vergleich: Das größere Braunschweig (192 km²) ist mit 32 und Hannover (204) mit 39 Hektar Förderung dabei. Nur das flächenmäßig um zwei Drittel größere Wolfsburg (204 km²) habe mehr Hektar in der Förderung. „Das zeigt, dass das von Rot-Grün in Osnabrück auf den Weg gebrachte kommunale Bienenschutzprogramm erfolgreich ist und angenommen wird“, so Bajus, der auch umweltpolitischer Sprecher der Grünen im Stadtrat ist. Pro Hektar gebe es, je nach ökologischem Standard, 700 bis 875 Euro Förderung. „Das ist ökologisch gut angelegtes Geld“, betont Henning.
Die neuen Agrarumweltmaßnahmen (AUM) sehen auch eine Kooperation der Imker mit den bewirtschaftenden Landwirten vor, beispielsweise bei der Auswahl der geeigneten Saatgutmischung. „Die Maßnahme dient damit auch dem direkten Dialog zwischen Landwirten und Imkern, was zu einem besseren gegenseitigen Verständnis führt“, so Henning und Bajus abschließend.