18. Juni 2021
Vor Ort bei KME – Gespräch zum drohenden Stellenabbau
Austausch mit dem Betriebsratsvorsitzenden und der IG-Metall Spitze – Geschäftsführung verweigert Gespräch
Der drohende Stellenabbau bei KME macht nicht nur der Belegschaft, sondern auch der Osnabrücker SPD große Sorgen. Vor dem Hintergrund der Ankündigung, dass perspektivisch 240 Arbeitsplätze am Osnabrücker Stammsitz des traditionsreichen Kupferunternehmens wegfallen sollen, haben die SPD-Ratsfraktionsvorsitzende Susanne Hambürger dos Reis, OB-Kandidat und MdL Frank Henning und der Bundestagskandidat und Vorsitzende der Osnabrücker SPD, Manuel Gava, das gemeinsame Gespräch mit KME gesucht. „Leider müssen wir feststellen, dass sich die Geschäftsführung wenig gesprächsbereit zeigt. Ein direktes Gespräch mit den Verantwortlichen der Geschäftsführung wurde uns bislang verweigert“, konstatiert Susanne Hambürger dos Reis.
Umso intensiver war der Austausch zwischen den SPD-Politikern, dem Betriebsratsvorsitzenden von KME, André Lücke, und den 1. und 2. Bevollmächtigten der IG Metall Osnabrück, Stephan Soldanski und Mirko Richter. „Leider sieht es die Geschäftsführung auch ebenso wenig als geboten an, die Arbeitnehmervertreterinnen und -vertreter bei KME ins Gespräch miteinzubeziehen, wenn so drastische Stellenkürzungen im Gespräch sind wie aktuell“, kommentiert Manuel Gava. „Am Osnabrücker Standort der KME Germany GmbH sollen 240 Stellen gestrichen werden, das ist rund ein Viertel aller Stellen. Hier den Betriebsrat völlig außen vor zu lassen und ihn nicht in die Prozesse einzubinden, halten wir für völlig unvertretbar“, so Gava. „KME ist ein Stück Osnabrück“, betont auch Frank Henning, „daher muss um die Arbeitsplätze mit allen Mitteln, die in unserer Macht stehen, gekämpft werden.“
Der SPD-Oberbürgermeisterkandidat und Landtagsabgeordnete Frank Henning führt aus: „KME ist für Osnabrück ein wichtiger und alteingesessener Industriebetrieb, er ist der zweigrößte industrielle Arbeitgeber der Stadt. Wenn Veränderungen auf dem Markt Umstrukturierungen notwendig machen, dann ist es doch umso wichtiger, die Belegschaft mit einzubinden, das Gespräch zu suchen, um hier einen gemeinsamen Weg zu finden und nicht an der Belegschaft vorbei. Als Osnabrücker Oberbürgermeister wäre für mich ganz klar: Betriebsrat, IG Metall und Geschäftsführung müssen an einen Tisch geholt werden, müssen in einen gemeinsamen Austausch treten. Als Oberbürgermeister würde ich hier eine aktive Moderatorenrolle einnehmen und ganz klar das Gespräch suchen, um eine gemeinsame Vorgehensweise abzustimmen, im Sinne der Belegschaft, im Sinne der Arbeitsplätze in unserer Stadt und im Sinne des Industriestandorts Osnabrück. Als SPD-Ratsfraktion werden wir daher für die kommende Ratssitzung eine Ratsanfrage dazu stellen, was Oberbürgermeister Griesert im Zuge der drohenden Stellenkürzungen bei KME unternimmt. Hier hätten wir gern Klarheit, immerhin geht es um 240 Arbeitsplätze am Industriestandort Osnabrück!“