Am Rande der letzten Landtagssitzung trafen sich Vertreter der kommunalen Theater mit den Fraktionen von SPD und Grünen. Dabei erneuerten die Geschäftsführer und Intendanten ihre Bitte nach Zuschusserhöhung des Landes. „Zwischen 2005 und 2011 hatte die damalige CDU-geführte Landesregierung die Unterstützung eingefroren. Dadurch ist ein erhebliches Defizit aufgelaufen“, erläutern die Landtagsabgeordneten Frank Henning (SPD) und Volker Bajus (Grüne).
Dieses alte Defizit betrage für das Osnabrücker Theater insgesamt gut 450.000 Euro. Die neue Zielvereinbarung mit dem Land hatte bereits 2014 Verbesserungen gebracht. Nun konnten die Abgeordneten den Theatervertretern – unter ihnen auch der kaufmännische Direktor Matthias Köhn aus Osnabrück – eine gute Nachricht überbringen: „Der Haushaltsentwurf für 2016 sieht eine dauerhafte Erhöhung der Mittel um 400.000 Euro vor. Davon gehen 83.000 Euro nach Osnabrück“, so Bajus, der auch kulturpolitischer Sprecher seiner Fraktion ist. „Das ist insoweit ein besonderer Erfolg, weil der Haushalt des Landes angesichts der Flüchtlingskrise und des VW-Abgasskandals vor besonderen Herausforderungen und unsicheren Perspektiven steht“, erklärt Haushaltsauschussmitglied Henning.
Gerade in Zeiten großer gesellschaftspolitischer Aufgaben wie der Bewältigung der Flüchtlingszuwanderung dürfe aber Kulturpolitik nicht vernachlässigt werden. „Modernes Theater konfrontiert Gesellschaft mit sich selbst, regt zu Debatten an und unterstützt das gegenseitige Verständnis. Zudem engagieren sich auch die Theaterschaffenden selber bei der Integration von Zuwanderern“, so Bajus.
Bei aller Freude über die Summe und trotz der schwierigen Lage im Land wollen sich die beiden Osnabrücker MdLs für eine weitere Erhöhung stark machen. „Das ist jetzt ein erster Schritt und ein klares Bekenntnis zu den kommunalen Theatern. Wir werden in den kommenden Monaten versuchen, über die Kulturpolitik hinaus Unterstützung für unser Anliegen zu finden“, kündigt Bajus an.