28. September 2012

Der Polizeiberuf braucht mehr Wertschätzung

Frank Henning sieht langfristig Gefahren für die innere Sicherheit

„Wenn die Bewerbungszahlen für den niedersächsischen Polizeidienst zurückgehen, dann ist dies für alle Generationen ein verheerendes Signal. Eine Landesregierung, die auf diese Entwicklung nicht reagiert, vernachlässigt nicht nur berechtigte Arbeitnehmerinteressen, sondern sie spielt zugleich mit der Sicherheit der Bevölkerung“, betonte der SPD-Fraktionsvorsitzende und Landtagskandidat Frank Henning.

Dieser hatte sich zu einem Hintergrundgespräch mit dem stellvertretenden Landesvorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei, Klaus Dierker, getroffen. Letzterer informierte den Kandidaten über Konsequenzen der demografischen Entwicklung und die damit einhergehenden Probleme innerhalb des Polizeidienstes. Tatsache sei, dass die Bewerberzahlen besonders in Niedersachsen deutlich zurückgehen und zunehmend Probleme aufkämen, qualifiziertes Personal für die Zukunft zu gewinnen.

Dierker: „Speziell in der Region Osnabrück stellen wir fest, dass sich die jungen Bewerber häufig in Richtung NRW orientieren, weil die anspruchsvolle Arbeit im Nachbarland besser vergütet wird.“ Die zunehmend blockierte Planstellensituation in Verbindung mit ausufernden Personalentwicklungskonzepten führen laut Dierker dazu, dass viele junge Kollegen frühzeitig ihre Karriereplanung starten und sich kaum noch langfristig an einzelne Organisationseinheiten binden wollen. Dies führe zu einer immensen Personalfluktuation, die zunehmend kontinuierliche Arbeitsabläufe in den einzelnen Organisationseinheiten erschwere.

Frank Henning sieht auch aufgrund dieser Tatsachen die Notwendigkeit, den Mitarbeitern der Polizei auf Kommunal- wie Landesebene den Rücken zu stärken: „Hier wird einmal mehr auf kurzfristige Einsparungen und unausgegorene Konzepte gesetzt ohne die konkrete Situation auf den einzelnen Wachen zu betrachten. Wir müssen unseren Polizeikräften vor Ort eine attraktive berufliche Perspektive bieten und dafür Sorge tragen, dass die Einsatz- und Ermittlungsbereiche mit angemessenen Personalstärken ausgestattet sind.

Henning und Dierker waren sich einig, dass der Polizeidienst, der zugleich das Recht auf angstfreies Leben und körperliche Unversehrtheit aller Menschen garantieren müsse, mehr Zuspruch braucht. „Wenn Polizeikolleginnen und -kollegen hier für ihre Interessen streiten, haben sie mich auf ihrer Seite“, schloss Henning.