4. September 2015
September 2015: Der SPD-Arbeitskreis Umwelt zu Besuch in Osnabrück
Zum Ausklang der Sommerpause besuchte der SPD-Arbeitskreis Umwelt des Niedersächsischen Landtags am 2. und 3. September 2015 Osnabrück, um sich vor Ort über verschiedenste Themen aus den Bereichen Umwelt, Natur- und Klimaschutz zu informieren.
Erste Station der Bereisung war die Bundesstiftung Umwelt (DBU). Hier informierte uns Dr. Heinrich Bottermann, Generalsekretär der DBU, über die Strukturen und das Leitbild der DBU. Er stellte die Roadmap der DBU für die kommenden Jahre dar und erläuterte, welche Entwicklungen und Veränderungsprozesse in der kommenden Zeit angestrebt werden, zum Beispiel bezogen auf eine verstärkte öffentliche Wahrnehmung der Bundesstiftung Umwelt.
Anschließend erläuterte Dr. Volker Berding vom Bereich Umweltinformatik der DBU die von der Bundestiftung geförderten Projekte und Kampagnen, beispielsweise im Bereich der energetischen Sanierung von Gebäuden oder der Optimierung von Energieeffizienz. Verschiedene Elemente, deren Erforschung oder Planung von der DBU gefördert wurden, sind auch in den Bau der drei Gebäude der Bundesstiftung eingeflossen. Dies wurde beim anschließenden Rundgang durch DBU, ZUK und DBU Naturerbe GmbH deutlich. So wurde der Neubau der DBU Naturerbe GmbH, der erst kürzlich, im Juni dieses Jahres, eingeweiht wurde, mit Thermo-Hanf gedämmt. Die Erforschung dieses Dämmmaterials aus nachwachsendem Rohstoff wurde im Jahr 2013 mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet.
Ein weiteres wichtiges Thema auf der Agenda der Bereisung war der Bereich der kommunalen Daseinsvorsorge. Hierzu machte uns Dr. Klaus Siedhoff, Energievertriebsleiter der Stadtwerke Osnabrück, die Herausforderungen für kommunale Stadtwerke in Zeiten der Energiewende deutlich. So stehen die Stadtwerke unter anderem durch ein geändertes Nutzungsverhalten, das sich zum Beispiel durch geringeren Stromverbrauch oder aber auch durch Häuser mit eigener Stromproduktion zeigt, vor einer veränderten Marktsituation, auf die es zu reagieren gilt. Auch müssen die Netze auf die unterschiedliche Verteilung der Stromproduktion regenerativer Energien eingestellt werden und diese handhaben können. Denn nicht immer wenn starker Wind weht und die Sonneneinstrahlung besonders hoch ist, wird gerade auch Strom in der erzeugten Menge benötigt. Umgekehrt muss auch an windstillen und wolkenreichen Tagen genügend Strom vorhanden sein.
Mit einem Elektrobus der Stadtwerke ging es weiter zum nächsten Besichtigungsort: dem Landschaftspark Piesberg. Herr Kränzke, Leiter des Verkehrsbetriebs der Stadtwerke Osnabrück, erläuterte technische Details der Osnabrücker E-Busse und den Einsatz der E-Busse im Osnabrücker Stadtverkehr. An der Aussichtsplattform auf dem Piesberg angelangt, informierten anschließend Herr Meyer von den Stadtwerken und Herr Uthmann vom Fachbereich Umwelt und Klimaschutz der Stadt Osnabrück über die energiepolitischen Aktivitäten im Windpark Piesberg. Trotz der widrigen Witterungsbedingungen bot uns der Piesberg als höchste Erhebung der Stadt Osnabrück somit einiges an Eindrücken und Informationen.
Am zweiten Tag der Bereisung folgten eine Sitzung des Arbeitskreises Umwelt und Beratungen über die aktuell im Landtag anliegenden Themen. Daran anschließend fand ein Treffen des Arbeitskreises mit den lokalen Klimaschutzakteuren aus Osnabrück statt. Nach einer Vorstellung des Masterplans 100 % Klimaschutz durch die Masterplan-Managerin Birgit Rademacher tauschten sich die Vertreterinnen und Vertreter von Lokaler Agenda und Klimaschutzbeirat mit dem Arbeitskreis über kommunale, landesbezogene und auch globale Themen im Bereich des Klimaschutzes aus. Hierbei spielte der Verkehr eine besonders wichtige Rolle, insbesondere die Förderung von Radverkehr und Radschnellwegen. Auch die staatliche Förderung von energetischer Sanierung war eines der Gesprächsthemen. So wurde als ein dringendes Anliegen genannt, klare und langfristige Rahmenbedingungen für die Förderung von energetischer Sanierung und von Photovoltaikanlagen zu schaffen. Damit könne der Sanierungswille von Bürgerinnen und Bürger bestärkt werden und auch im Handwerk können durch Planungssicherheit langfristig Arbeitsplätze geschafft werden.
Ich möchte an dieser Stelle noch einmal allen Referentinnen und Referenten und allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Bereisung herzlich für ihr Engagement und ihre Zeit danken. Nicht nur konnte ich meinen Kolleginnen und Kollegen aus dem Landtag Osnabrück näher bringen, wir nehmen auch viele Eindrücke und Informationen mit in unsere parlamentarische Arbeit in Hannover.