28. November 2013

Protest auf dem Rücken der Schülerinnen und Schüler ist unverantwortlich

Beschluss verschiedener Osnabrücker Gymnasien für Frank Henning nicht nachvollziehbar

Mit großem Unverständnis hat der SPD-Landtagsabgeordnete Frank Henning die Entscheidung mehrerer Osnabrücker Gymnasien aufgefasst, Klassenfahrten zukünftig ausfallen zu lassen, sollte die Arbeitszeit der Gymnasiallehrerinnen und -lehrer um eine Stunde erhöht werden.

„Ich halte es für nicht gerechtfertigt, dass der Protest der Lehrkräfte zulasten der Schülerinnen und Schüler geht“, sagte Henning. „Klassenfahrten sind für Kinder und Jugendliche wichtige Erlebnisse – die Streichung raubt den betroffenen Schülern damit wertvolle Erfahrungen. Im Ländervergleich sind die Gymnasiallehrkräfte in Niedersachsen auch mit einer Anhebung der Lehrverpflichtung auf 24,5 Unterrichtsstunden pro Woche noch immer im unteren Bereich der Vergleichsskala“, so Henning weiter. In NRW haben Gymnasiallehrer eine Unterrichtsverpflichtung von 25,5 Wochenstunden, in Schleswig-Holstein werden bis zu 27 Wochenstunden verlangt.

„Aber auch den Vergleich zwischen den einzelnen Schulformen halte ich für entscheidend“, führt Frank Henning weiter aus. „An Integrierten Gesamtschulen liegt die Lehrverpflichtung bereits seit Langem bei 24,5 Unterrichtsstunden pro Woche und auch hier legen Schülerinnen und Schüler ihr Abitur ab. Warum sollten 24,5 Unterrichtsstunden pro Woche an Gymnasien daher nicht vertretbar sein? Auch Grundschullehrer müssen beispielsweise 28 Wochenstunden unterrichten. Dass die Erhöhung der Arbeitszeit von betroffenen Lehrkräften als kritisch angesehen wird, kann ich nachvollziehen – eine Streichung von Klassenfahrten trifft jedoch die völlig Falschen“, so Henning.

„Im Übrigen übersehen die protestierenden Lehrkräfte völlig, dass das Land auch in die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Gymnasiallehrer investiert. Im Rahmen der Zukunftsoffensive Bildung stellt Niedersachsen in den nächsten Jahren bis 2017 420 Mio. Euro mehr zur Verfügung. Auch die eingesparten Mittel aus der Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung um eine Wochenstunde werden zielgerichtet in die Bildung reinvestiert. Niedersachsen investiert in Qualitätsverbesserungen an den Schulen, die Klassengrößen werden verkleinert, der Ganztag wird ausgebaut. Davon profitieren auch die Gymnasiallehrer. Wir statten die Schulen in Niedersachsen endlich besser aus und machen Schulen zu echten Ganztagsschulen. Die bislang geringe Ausstattung der Ganztagsschulen wird auf das Dreifache erhöht. Hinzu kommen mit 5000 zusätzlichen Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren Investitionen im Bereich der frühkindlichen Bildung“, so Henning. „Für die Eltern bedeutet dies eine verlässliche Betreuung ihrer Kinder. Aber auch die Lehrkräfte profitieren, denn wir investieren beispielsweise 14,5 Mio. Euro in die Lehrerfort- und -weiterbildung“, schloss Henning.